Die Geschichte des Familienzentrums
Die Idee zur Gründung des Familienzentrums als einer Einrichtung, die den Kontakt zwischen Kindern und Eltern verschiedener Altersstufen fördern sollte, entstand 1987 unter den Eltern der Studentischen Krabbelstube.
Mit dem damals provokanten Slogan „raus aus der Isolation der Kleinfamilie“ wurde für die Gründung eines eigenen Vereins geworben.
Das Konzept, das von einem wissenschaftlichen Beirat mitgestaltet wurde, umfasste eine Krabbelstube, einen Kindergarten, einen Hort sowie offene Angebote in Form von Kontakt- und Anlaufstellen, Kursen, Gesprächs- und Beratungsangeboten und einem kinderfreundlichen Café.
Die Umsetzung sollte als fester Bestandteil der Selbsthilfe in Würzburg in einer Verbindung von Institution und Ehrenamt realisiert werden.
1988 konnte der Kreis der Mitglieder durch eine Spende und die folgende Nutzung des ’Waldgartens’ erweitert werden.
Durch das Engagement eines Mitglieds erhielt der Verein 1989 in der Innenstadt einen Büroraum, in dem dreimal wöchentlich Mitglieder des Familienzentrums persönlich und telefonisch für Beratungen zur Verfügung standen.
Einen entscheidenden Schritt zur Verwirklichung des eigenen Konzepts stellte der Bezug des Gebäudes im Frau-Holle-Weg 27 dar:
1990 hatte die Stadt dem Verein einige Räume in der „Alten Jugendherberge“ für eine Nutzung zur Verfügung gestellt. Die Räumlichkeiten wurden von den Eltern renoviert und Spielmaterial wurde organisiert. Aufgrund dieser räumlichen Verstetigung konnte nun die erste Krabbelgruppe eingerichtet werden, in der Eltern ihre acht ein- bis dreijährigen Kinder vormittags gegenseitig betreuten.
1991 konnte dann eine Erzieherin eingestellt werden und eine zweite Krabbelgruppe gegründet werden. Im gleichen Jahr wurden weitere Räume im Gebäude zur Nutzung als Büro und Gemeinschaftsraum hinzugewonnen. 1992 genehmigte das Arbeitsamt die erste ABM-Stelle, wodurch eine Geschäftsführerin eingestellt werden konnte.
Ein weiterer Schritt zur Umsetzung des ursprünglichen Konzepts konnte durch die Nutzung der Möglichkeiten des Programms des ‚Netzes für Kinder’ gegangen werden.
In der Folge wurde 1993 eine altersgemischte (2-9 Jahre) Kindergartengruppe mit Hortplätzen eingerichtet. Daneben bestand weiterhin eine Krabbelgruppe.
Durch die neue Finanzierungsgrundlage konnten für die ‚Löwengruppe’ (Netz für Kinder) eine Erzieherin fest eingestellt werden, wobei 1998 die Stelle auf zwei ErzieherInnen (auf Teilzeitbasis) geteilt wurde. Für die „Bärengruppe“ (Krabbelgruppe) konnte 2002 durch die Krippenförderung ebenfalls eine ErzieherIn und eine KinderpflegerIn fest angestellt werden. Seit 1994 wurde, in Eigenarbeit der Eltern, der Garten in einen naturnahen Erlebnisraum für Kinder umgestaltet. Die Pflege des Gartens ermöglicht es zudem, ständig den Bedürfnissen gerecht zu werden und Erneuerungen umzusetzen.
Die Ausweitung der pädagogischen Aufgaben bei gleichzeitiger Weiterführung der Aktivitäten wie Sonntags-/Donnerstagscafé, Beratung, Vermittlung, Wichtelwerkstatt und anderer Aktivitäten führte dazu, dass eine außerordentliche Mitgliederversammlung 2001 die organisatorische Neustrukturierung des Vereins beschloss. Unter dem Dach des Familienzentrums entstanden die ‚Kindertagesstätte’, die das pädagogische Programm der ‚Bären’ und der ‚Löwen’ betreibt sowie das ‚Mütterzentrum’, das die offenen Angebote weiterführt.
Eine hauptamtliche Stelle für die Leitung des Vereins konnte nicht mehr finanziert werden; die Leitungsaufgaben der Kindertagesstätte werden von einer der Erzieherinnen erfüllt, die Elternschaft übernimmt die Vorstandsaufgaben. Daneben gibt es eine Reihe ehrenamtlicher MitarbeiterInnen, die sich um den alltäglichen und hin und wieder auch völlig unalltäglichen Betrieb des Mütterzentrums verdient machen. Ihnen allen sei an dieser Stelle sehr herzlich gedankt!